Einige Tage in deinem Alltag fühlen sich bestimmt an, als hätte morgens jemand den Autopiloten aktiviert. Tausend Dinge werden aus Gewohnheit erledigt, ohne, dass du wirklich darüber nachdenkst. Das muss nicht unbedingt schlecht sein, schließlich können wir auch Gewohnheiten entwickeln, die uns gut tun und den Alltag erleichtern. Doch oft vergehen die Tage wie im Flug, wenn wir unsere Listen nonstop abarbeiten und die Zeit scheint zu rennen. Vielleicht hast du am Ende des Tages sogar Schwierigkeiten, dich daran zu erinnern, womit du eigentlich deine Zeit verbracht hast.
Wie du vielleicht schon gesehen hast, möchten wir dir mit Spirit of Eden zeigen, wie du mehr Bewusstsein in deinen Alltag bringen kannst, ohne dich dabei zu verbiegen. Das ganze soll sich natürlich anfühlen und dir und deiner Vision mehr Raum geben. Routinen und Rituale können auf ganz unterschiedliche Arten dazu beitragen, dass wir bewusst etwas für uns tun. Während wir durch Routinen versuchen, Gewohnheiten, die uns gut tun, in unseren Alltag zu integrieren, zelebrieren wir durch Rituale bestimmte Prozesse und stärken die Verbindung zum Moment und die Wertschätzung uns selbst gegenüber.
Die Rolle von Routinen in deinem Alltag
Angeblich gesunde Routinen fluten die sozialen Medien, seit Jahren wird an der scheinbar perfekten Morgenroutine gefeilt, die die Stunden zu Tagesbeginn optimieren soll. Das übt auf viele Menschen einen enormen Druck aus und geht ständig mit der Frage einher: Habe ich versagt, wenn ich gar keine Routine habe oder wenn ich sie nicht einhalten kann?
Regelmäßige Routinen sollen dir gut tun und müssen nicht perfekt sein, sondern nur zu dir persönlich passen. Sie entsprechen der positiven Form von Gewohnheiten: Du etablierst Prozesse in deinem Alltag, die sich auf lange Sicht positiv auf dich auswirken.
Routinen befreien unseren Kopf auch in der Hinsicht, dass wir uns selbst Entscheidungen abnehmen. Wir gehen bestimmten Dingen nach und wissen, dass sie gut tun, ohne, dass wir ständig darüber nachdenken müssen. Eine Routine ist also auch ein Commitment zu dir selbst und deiner Zeit.
Meistens braucht es etwas Zeit, bis das Unterbewusstsein den Routinen auch nachgehen möchte. Etwas Unbequemes, wie zum Beispiel morgens Sport zu machen oder eine Runde barfuß durch das kalte Gras zu laufen, muss erst vom Gehirn als etwas Positives erkannt und einprogrammiert werden, anstatt 10 Minuten im warmen Bett am Handy zu scrollen.
Dafür ist es wichtig, erstmal zu erkennen, was Routinen sein können, die zu dir passen. Was tut dir gut? Nimm dir dafür Zeit und beobachte deinen Tagesablauf. Ein paar Fragen können dir dabei helfen.
- Welche Gewohnheiten hast du?
- Welche davon sind vielleicht schon total gut und welche ärgern dich und fühlen sich an wie verschwendete Zeit?
- Wie sieht die nächste Version von dir selbst aus? Wie würdest du dich gern verhalten?
- Welche kleinen Schritte braucht es dafür, die du in deinem Verhalten ändern müsstest, um dieser Version näher zu kommen?
- Wie sehen Routinen aus, die du dafür entwickeln kannst?
Ein anderer Weg ist, zu beobachten, was dir gut tut, wenn du frei hast und im Urlaub bist. Was genießt du ganz besonders? Siehst du morgens als erstes die Natur und fühlst dich dadurch etwas freier? Dann versuche, das auch in deinen Alltag zu etablieren und morgens als erstes kurz das Haus zu verlassen. Oder tut dir im Urlaub ein ausgewogenes Frühstück gut, wofür du dir Zuhause nie die Zeit nimmst? Dann ist das dein Call, eine kleine Frühstücksroutine für dich zu entwickeln!
Die Kraft von Ritualen: Zelebriere dich selbst
Rituale gehen im Bewusstsein noch einen Schritt weiter. Während Routinen dir helfen, regelmäßig und fast automatisiert etwas für dich zu tun, ohne, dass du groß darüber nachdenken musst, nimmst du dir mit Ritualen gezielt Zeit nur für dich. Du entscheidest dich für einen Moment, den du innerhalb aller scheinbar automatisierter Alltagsabläufe gezielt wahrnehmen möchtest. Du zelebrierst damit einen Moment, dein Sein und bist ganz präsent.
Rituale können von unterschiedlicher Intensität sein: Du kannst dich in deiner sonnigen Mittagspause dazu entscheiden, dein Essen ganz besonders schön her zu richten, es bewusst und ohne Ablenkung zu dir zu nehmen und jeden Bissen zu genießen, um dich am Ende des Tages genau daran zu erinnern und dankbar zu sein. Auch deine Schmuckstücke von Zeit zu Zeit zu einigen, kann ein schönes Ritual sein, was nicht viel Zeit einnimmt, aber dir und den Gegenständen Wertschätzung entgegen bringt.
Genau so kannst du Rituale auch mit anderen durchführen, etwas Schönes unternehmen oder bestimmte Zeitpunkte im Jahr feiern, die besonders als Quality-Time in Erinnerung bleiben. Ein Beispiel, wie das aussehen kann, ist unser Renewal-Ritual, wenn du mit Freund:innen den Neuanfang von etwas zelebrieren möchtest.
Routinen und Rituale: Gegensätze oder Ergänzungen?
Während wir mit Routinen das Ziel haben, regelmäßig bewusste Momente zu schaffen, sind Rituale nochmal eine kleine "Bremse" im Alltag, um dir Zeit zu nehmen, etwas gezielt zu zelebrieren. Dabei müssen Routinen und Rituale keine Gegensätze sein, beide Methoden tragen dazu bei, dass du etwas für dich tust: Langfristig oder genau jetzt, wenn du es brauchst.
Was brauche ich gerade? Routinen vs. Rituale
Wenn wir an Routinen und Rituale denken, haben wir oft den perfekten, ungestörten Moment im Kopf, doch das ist in der Realität selten der Fall, schließlich können wir uns schlecht von allen Einflussfaktoren befreien. Dein Hund crasht deine Morgenmeditation? Okay, dann klappt es vielleicht beim nächsten Mal, bleib dran. Du hast das Gefühl, die Wochen sind einfach an dir vorbei gezogen? Dann ist jetzt vielleicht Zeit, einen Schritt zurück zu gehen und einen Moment bewusst wahrzunehmen. Egal, ob das bedeutet, eine ausgiebige Yoga-Session einzulegen oder heute vor dem Serienmarathon für dich nochmal aufzuräumen, das Handy auszuschalten, es dir extra gemütlich zu machen und noch Popcorn zuzubereiten: Auch das kann ein Ritual sein, Zeit für dich zu zelebrieren.
How to: Routinen etablieren & flexibel bleiben
Wie bereits gesagt: Unser Alltag kann nicht immer nach Plan ablaufen und weder Routinen noch Rituale müssen alles andere als perfekt sein. Wir erfahren genug Druck von außen, den müssen wir nicht auch noch auf uns selbst ausüben. Wenn es darum geht, Routinen zu etablieren oder Zeitslots für ein Selfcare-Ritual zu blocken, kannst du dir aber immer wieder ins Bewusstsein rufen, dass du das gerade für dich tun möchtest. Das kann manchmal dazu führen, etwas anderes abzusagen oder etwas Unbequemes auszuhalten, aber manchmal brauchst du genau diesen kleinen Push, um langfristig etwas an deinen Gewohnheiten zu ändern.
Um eine Routine als solche zu etablieren, kann es helfen, danach zu aufzuschreiben, wie du dich gefühlt hast. Bist du unruhig aufgewacht und fühlst dich nach einem Frühstück ohne Ablenkung ausgeglichener? Werden deine Rückenschmerzen weniger, nachdem du dich in deiner Mittagspause gedehnt hast? Ein Grund mehr, das nochmal zu machen, oder?
Total inspirierend war in dieser Hinsicht auch das Gespräch mit Content Creatorin Nerina Charlotte. Sie hat uns erzählt, wie Routinen an verschiedenen Orten funktionieren, dass man jederzeit zu Routinen zurück kehren kann und dass es nichts mit Scheitern zu tun hat, Routinen neu zu erfinden und anzupassen. Das ist auch ein Reminder für dich, flexibel zu bleiben und jederzeit darauf zu hören, was dir dein Bauchgefühl sagt - egal, ob es dabei um Routinen, Rituale oder deine gesamte Lebensgestaltung geht. Vertraue dir und schaffe Raum in deinem Alltag für die besonderen Momente, die dich die Zeit vergessen lassen.