Für uns bei Spirit of Eden ist Achtsamkeit eines der wichtigsten Prinzipien überhaupt. Aber was bedeutet "Achtsamkeit" genau? Und hat Achtsamkeit eine messbare Wirkung? Auf dieser Seite möchten wir dir unser Verständnis von Achtsamkeit erklären und dir zeigen, wie du noch heute ein achtsamerer Mensch werden kannst.
1. Achtsamkeit: Einleitung & Definition
2. Wie funktioniert Achtsamkeit?
3. Übung für Einsteiger
4. Verschiedene Achtsamkeitstechniken
5. Fazit: Dein persönlicher Weg zu Achtsamkeit
6. Bonus: Schmuck für mehr Achtsamkeit
Einleitung & Definition
Viele verknüpfen Achtsamkeit mit dem Zustand ultimativer Stille. Sie stellen sich einen Menschen vor, der stundenlang meditierend im Lotussitz auf dem Boden sitzt und dann ausgeglichen und glücklich lächelnd in den Tag startet.
Keine Frage - Meditation und Ruhe können ein Teil von Achtsamkeit sein. Für uns ist Achtsamkeit aber wesentlich mehr. Es ist ein Moment, in dem du dich vollkommen lebendig fühlst und ganz mit dir und der Welt um dich herum verbunden bist. Ein Moment, der Spaß machen kann. In dem du vielleicht laut lachst. In dem du Zukunft und die Vergangenheit vergisst. Oder einfach ganz bei dir bist.
Vielleicht hattest du so einen Moment schon ein mal erlebt? Ein kurzer Augenblick, in dem wirklich alles perfekt war, in dem du vollkommen mit dir zufrieden warst. Vielleicht beim Sport? Beim Kochen? Nach einem Date? Oder vielleicht auch beim Aufräumen und Ordnen?
Achtsamkeit ermöglicht es dir, diese Art von Momenten, dieses Gefühl von Glück und Selbstakzeptanz öfter zu erleben.
Oder um es etwas formeller auszudrücken:
„Achtsamkeit beschreibt die Bemühung, durch bewusstes Innehalten bei sich selbst anzukommen. In Alltagsmomenten sorgt Achtsamkeit für Entschleunigung und einen Fokus auf das Hier und Jetzt. Langfristig sorgt Achtsamkeit für innere Ruhe und ein bewussteres Leben.“ - Jan Lenarz (Ein guter Plan)
Wie funktioniert Achtsamkeit?
Wie du oben siehst, geht es bei Achtsamkeit gar nicht darum, etwas gut zu können oder richtig zu machen. Bereits die Bemühung - also dass du gerade jetzt an Achtsamkeit denkst - macht dich achtsamer.
Für viele Menschen fühlt sich dieses bewusste Innehalten im ersten Moment ungewohnt an. Vielleicht sogar unangenehm, da das Gehirn aus seinen gewohnten Routinen geworfen wird und plötztlich Energie für etwas neues, unbekanntes aufwenden muss.
Aber keine Sorge: Je öfter du bewusst innehältst, desto mehr gewöhnt sich dein Körper an diesen neuen Zustand und du wirst sehen, dass du immer schneller und tiefer in einen Zustand der Lebendigkeit und Freude kommen kannst.
Wir zeigen dir im Folgenden ein paar Techniken, die du ganz unverbindlich in deinem Alltag ausprobieren kannst - ganz ohne Vorkenntnisse. Sie helfen dir, ein Gespür für deine Intuition zu finden und deine Gedanken zu beruhigen.
Wie werde ich nun achtsamer?
Achtsamkeit beginnt für uns ganz simpel schon mit einem kleinen Moment, der sich leicht anfühlt, in dem du mit der Welt um dich herum verbunden bist und das akzeptierst, was bereits da ist. Lass uns dazu ein kleines Experiment machen.
Keine Sorge, es ist wirklich ganz einfach und jeder sollte es einmal selbst gemacht haben. Es ist wirklich verblüffend.
Schließe dazu einfach deine Augen... und konzentriere dich 60 Sekunden lang nur auf dein Gehör. Versuche alle Geräusche zu entdecken, die es um dich herum in diesem Moment gibt. Es geht dabei nicht darum, herauszufinden, ob sie angenehm oder störend sind. Es geht nur darum wirklich ALLE Geräusche zu entdecken, die in diesem Augenblick vorhanden sind.
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Was hörst du? Spielt irgendwo im Hintergrund Musik? Hörst du Geräusche von der Straße oder aus dem Nebenzimmer? Die Nachbarn, ein Elektrogerät, das Rascheln deiner Kleidung? Oder hörst du vielleicht im ersten Moment gar nichts?
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Noch am Lesen? Stell dir genau jetzt einen Timer und probiere es ein mal aus. Versuche wie ein Detektiv, wirklich alle vorhandenen Geräusche zu finden - auch die unscheinbaren - und höre ihnen einen Moment lang zu.
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Und - was hast du gehört?
Wenn du diese Übung gerade gemacht hast, dann warst du gerade 60 Sekunden lang achtsam. Gar nicht so schwer oder?!
Nimm die Welt mit allen Sinnen wahr
Du hast dich gerade voll auf den Moment eingelassen und hast die Essenz von etwas gespürt, das in deinem Leben bereits vorhanden war ohne es zu bewerten.
Geräusche sind dabei nur ein mögliches Beispiel. Du kannst diese Übung auch mit allen anderen Sinnen ausprobieren:
Setzte dich mit geschlossenen Augen hin und versuche mit all deinen Körperteilen wirklich alles zu Spüren, das um dich herum existiert. Wie fühlt sich dein kleinen Zeh gerade an und was berührt deinen Rücken? Oder kaue beim Essen mit geschlossenen Augen ganz bewusst und langsam und versuche wirklich jede kleine Nuance und jede Zutat deines Essens zu erschmecken.
Nimm die Welt um dich herum mit allen Sinnen wahr.
Du wirst erstaunt sein, wie viele spannende Dinge den ganzen Tag um dich herum existieren, die du noch nie bewusst bemerkt hast.
Kleine Übungen wie diese kannst du überall machen: In der Bahn, in der Mittagspause, während du durch den Regen nach Hause läufst oder kurz vor einem wichtigen Meeting.
Achtsamkeit ist eine Fähigkeit, die du erlernen kannst. Und je öfter du solche Erfahrungen machst, desto leichter und tiefer werden sich diese kurzen Momente anfühlen. Und das Beste: Du benötigst dazu keinen besonderen Ort, kein Retreat und keine teure Ausrüstung, sondern einfach nur deinen Körper und ein wenig Neugier.
So kultivierst du Achtsamkeit im Alltag
Die Übung oben, war nur ein kleiner Vorgeschmack, wie sich Achtsamkeit anfühlen kann. Wir zeigen dir im Folgenden mehrere Wege, wie du Achtsamkeit in deinem Alltag erfahren kannst.
Nicht jede Methode ist für jeden Menschen die Richtige. Probiere einfach verschiedene Techniken aus und entdecke welche dir auf Anhieb gefällt. Vielleicht gibt es auch eine Technik, die im ersten Augenblick ganz furchtbar ist - nachdem du mit ihr fertig bist, fühlt sich sich aber merkwürdig gut an?
Finde es für dich heraus, sei neugierig und entdecke, die Welt um dich herum auf eine neue Art und Weise wahrzunehmen.
Achtsamkeits-Techniken
1) Kategorisiere weniger
Unser Körper ist durch die Evolution darauf trainiert, so effizient wie möglich mit Energie umzugehen - unser Steinzeit „Ich“ wusste schließlich nie, wann es erneut etwas zu essen gibt. Etwas, was unser Kopf ganz automatisch macht, um Verarbeitungszeit im Gehirn zu sparen, ist, alles Erlebte und Gesehene in Kategorien zu sortieren. Das spart enorm viel Energie - du musst nicht überlegen, dass ein Baum ein Baum ist, wenn du ihn siehst. Dadurch neigen wir aber auch dazu, vieles zu verallgemeinern, ohne das Besondere im Einzelnen zu entdecken. Und oftmals übersehen wir dadurch ganz einfach etwas.
Im Alltag sind wir ständig von Einflüssen umgeben, die uns sagen, wie wir etwas zu sehen haben: Werbung, Freunde, Familie, Arbeit, Nachrichten, soziale Medien…
Um achtsam zu sein, kannst du einen Schritt zurück machen, und Dinge, die du siehst und hörst, in Einzelteile zerlegen. Welche Farben hat der Gegenstand vor dir? Welche Struktur? Wie fühlt es sich an? Wie sieht er aus, wenn man mit dem Auge wirklich ganz nah an ihn herangeht?
Challenge für dich: Achtsamer Spaziergang
Fordere dich selbst heraus! Laufe fünf Minuten durch die Stadt und versuche, kein einziges Wort zu lesen. Du wirst feststellen, wie schwierig das ist - wie oft unser Gehirn sofort alles lesen möchte. Beobachte jetzt: was bekommt der Gegenstand vor dir für eine Bedeutung, wenn du die Worte darauf ignorierst? Und wie wirkt die Werbetafel, wenn du wirklich nur das Objekt dahinter ansiehst? Wie fühlst du dich jetzt?
2) Vergiss das Klischée von Achtsamkeit
Distanziere dich von der Vorstellung, wie achtsame Menschen leben. Es muss keine perfekte, ruhige Morgenroutine sein, du musst nicht zum Yoga gehen oder meditieren.
Draußen regnet es in Strömen und du hast nur 5 Minuten Zeit? Mach das Fenster auf, strecke deine Hand den Tropfen entgegen, rieche den Geruch des Regens und versuche jeden einzelnen Tropfen zu fühlen. Auch das ist Achtsamkeit und vielleicht bist du ja überrascht, wie groß sich so eine kleine rebellische Handlung, eine Abweichung vom Trott des Alltags anfühlen kann.
3) Sprich intensiver mit deinen Lieblingsmenschen
Wenn du das nächste mal mit einem vertrauten Menschen sprichst, versuche deine eigenen Gedanken zu vergessen und dich wirklich nur auf die andere Person einzulassen. Es ist egal was du sagen möchtest, wie es dir gerade geht oder was für kluge Gedanken du hast.
Höre einfach nur zu ohne selbst etwas zu sagen - solange bis es wirklich unangenehm wird. Du wirst verblüfft sein, wie viel und lange dein Gegenüber erzählen kann, wenn du ihm einfach nur den Raum dafür gibst. Und wenn dann irgendwann Ruhe ins Gespräch einkehrt, erzähle nichts von dir, sondern stelle eine Frage wie „oh und wie war das?“ „Wie geht es dir damit jetzt?“ oder „und was denkst du dazu?“
Du wirst überrascht sein, wie wenig wir einander wirklich zuhören, welche tiefen Emotionen und Gedanken unseres Gegenüber wir verpassen und wie sich magische neue Gesprächswege öffnen, wenn wir andere einfach nur ausreden lassen.
4) Meditation
Natürlich kannst du auch ganz klassisch meditieren. Eine Anleitung für die Meditation mit Mantren haben wir für dich in diesem Artikel. Diese Art der Meditation ist vor allem für Anfänger sehr gut geeignet, weil du dabei deine Gedanken auf ein Mantra fokussieren kannst, anstatt einfach nur „nichts zu tun“.
Finde deinen Weg zur Achtsamkeit
Wir sind uns ganz sicher, dass du deinen eigenen Weg zur Achtsamkeit findest. Widerstehe dem Bedürfnis, erst alles zu recherchieren, alles verstehen zu wollen und einen Grund zu erfinden, warum du genau jetzt noch nicht loslegen kannst.
Denke daran: Es geht nicht um Perfektion! Fange einfach an, nimm wahr, was um dich herum passiert. Denn nur so findest du den Weg zur Achtsamkeit, der für dich persönlich am besten funktioniert.
Alles, was du dafür brauchst sind fünf Minuten bewusste Zeit. Den Rest weißt du bereits.